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Schwarzwaldkarte

 

So groß ist dieser Wald

Der Schwarzwald ist das größte und höchste Mittelgebirge in Deutschland. Es liegt im Südwesten Baden-Württembergs und reicht auf einer Länge von 150 Kilometern vom Kraichgau im Norden bis an den Hochrhein im Süden. Seine westliche Begrenzung bildet der Oberrheingraben, im Osten schließen sich verschiedene Landschaften wie die Baar an. Seine Gesamtfläche beträgt ungefähr 6.009 Quadratkilometer.

Auf dem Gebiet des Schwarzwaldes befinden sich mehrere Land- und Stadtkreise. Im Nordwesten liegt der Landkreis Rastatt, darin eingebettet der Stadtkreis Baden-Baden. Östlich von Rastatt folgen der Kreis Karlsruhe, dann der Enzkreis, der den Stadtkreis Pforzheim umgibt. Dieser enthält die zweitgrößte Stadt des Schwarzwaldes, nämlich Pforzheim. Weiter südlich schließen sich die Landkreise Calw und Freudenstadt an, noch ein Stück südlicher der Ortenaukreis im Westen und der Landkreis Rottweil im Osten. Wiederum südlicher liegen von Westen nach Osten der Landkreis Emmendingen und der Schwarzwald-Baar-Kreis, der sich weit nach Süden erstreckt und an den Schweizer Kanton Schaffhausen grenzt. Südlich vom Landkreis Emmendingen folgen der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, darin eingelagert die kreisfreie Großstadt Freiburg im Breisgau, dann der Landkreis Lörrach im äußersten Südwesten Baden-Württembergs und der Landkreis Waldshut. Die größte Stadt des Schwarzwaldes ist Freiburg im Breisgau.

Der Schwarzwald wird in einen nördlichen und einen südlichen Teil gegliedert, wobei das Tal des Flusses Kinzig die Grenze zwischen diesen beiden Regionen darstellt. Der nördliche Abschnitt ist bis zu 30 Kilometer breit, der südliche bis zu 50. Im Norden ist die Hornisgrinde mit 1.164 Metern der höchste Berg, im Süden der 1.493 Meter hohe Feldberg, der auch der höchste Gipfel eines Mittelgebirges in Deutschland und ebenso der höchste Berg ist, der nicht in den Alpen liegt. Insgesamt gibt es im Schwarzwald über hundert Berge, deren Gipfel höher als 1.000 Meter Meereshöhe aufragen.

Eine kleine Auswahl: Drei Berge übertreffen die Marke von 1.400 Metern: Feldberg (1.493), Herzogenhorn (1.416) und Belchen (1.414). Elf sind es, die mehr als 1.300 Meter erreichen: Stübenwasen (1.389), Grafenmatte (1.376), Immisberg (1.373), Silberberg (1.359), Spießhorn (1.351), Toter Mann (1.322), Köpfle (1.321), Bärhalde (1.319), Blößling (1.309), Hochkopf (1.309) und Schweizerwald (1.305). Siebenundzwanzig Berge sind höher als 1.200, dreißig höher als 1.100 und weitere fünfunddreißig höher als 1.000 Meter.

Im Schwarzwald befindet sich der westlichste Abschnitt der Europäischen Hauptwasserscheide. Sie teilt die Einzugsgebiete von Rhein und Donau, wobei die Donau, der zweitlängste Fluss Europas, ihren Ursprung im Schwarzwald nimmt. Außerdem entspringt Rande des Schwarzwaldes der Neckar, der Fluss, der in Baden-Württemberg als besonders heimisch empfunden wird.

Ähnlich wie die Vogesen im Westen ist auch der Schwarzwald an der Ostseite des Oberrheingrabens im Laufe der Zeit allmählich nach oben geschoben worden. Daher ragen die Berge an der Westseite des Schwarzwaldes recht steil aus der Tiefebene hervor, während sie nach Osten hin eher hügelartig abfallen. Das Grundgebirge des Schwarzwaldes, das an der Westseite bis an die Oberfläche tritt, besteht aus Gneis, enthält daneben einige Graniteinlagerungen. Weiter nach Osten und Norden hin gibt es eine Deckgebirgsschicht aus Buntsandstein.

 

Klimatisch ist der Schwarzwald maritim geprägt, was bedeutet, dass er viel Niederschlag und eher milde Winter hat. Da aber die Temperaturen wegen der Höhenlage im Durchschnitt niedriger sind als im Tiefland, fallen die Winter meist kalt und schneereich aus. An der Westseite des Schwarzwaldes gibt es mehr Niederschlag als an der Ostseite. Im Winter tritt auf den Höhen oftmals die Inversionswetterlage auf. In den Tälern ist es dann neblig und kalt, auf den Bergen jedoch sonnig und mild. Daher kannst Du vor allem im Winter auf den Gipfeln des Schwarzwaldes eine atemberaubende Fernsicht genießen. Charakteristisch sind für die Region weiterhin die gute Luft und ein ganz spezieller Geruch, der Dir sofort auffallen wird, wenn Du den Schwarzwald besuchst. Übrigens liegt das Gebiet mit der innerhalb Deutschlands höchsten Wahrscheinlichkeit für Hagelschlag ebenfalls im Schwarzwald, genauer gesagt im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Schon im sechsten vorchristlichen Jahrhundert siedelten Kelten in den Randregionen des Schwarzwaldes. Das weiß man durch verschiedene archäologische Funde beispielsweise aus der Nähe von Villingen-Schwenningen. Das Innere des Schwarzwaldes galt damals als undurchdringlich. Das sahen auch die Römer so, die diesem Gebiet verschiedene Bezeichnungen gaben. So hieß es »Abnoba mons«, also »Berg (oder Gebirge) der Abnoba«, wobei Abnoba eine keltische Gewässergöttin war und in Badenweiler als Schutzgöttin der Heilquellen galt. Ein anderer lateinischer Name für den Schwarzwald war »Marciana silva«, was wahrscheinlich »Grenzwald« bedeutet. Aber auch »Silva nigra« war in Gebrauch, »schwarzer Wald«, was sich auf die Undurchdringlichkeit des Urwaldes bezieht. Auf jeden Fall heißt der Schwarzwald nachweislich schon im neunten Jahrhundert in althochdeutscher Sprache so wie heute.

Die Römer besiedelten das Innere des Schwarzwaldes zwar nicht, errichteten aber im Kinzigtal eine Straße, mit der sie ihre Siedlungen in Straßburg und Rottweil verbanden. Höchstwahrscheinlich diente sie außerdem dem Bergbau, der im Kinzigtal bereits zur Römerzeit betrieben wurde, sowie Truppenbewegungen. Ansonsten erbauten die Römer an den Rändern des Mittelgebirges einige Ortschaften, vor allem mit Bädern.

Man geht davon aus, dass die Alemannen den Schwarzwald ab dem achten Jahrhundert erstmalig besiedelten. Zu jener Zeit trat eine Verbesserung des Klimas ein. Schon im zehnten Jahrhundert sind höhergelegene Täler erschlossen. Der Hochschwarzwald, also der Bereich in der Umgebung des Feldbergmassivs, blieb jedoch bis ins Mittelalter menschenleer.

Heute ist der Schwarzwald in erster Linie wegen seiner vielen Wälder, der guten, heilsamen Luft und etlicher kultureller Besonderheiten bekannt und bei Touristen äußerst beliebt. Schwarzwälder Kirschtorte wird fast überall auf der Welt gegessen, die Kuckucksuhr mit dem charakteristischen Vogelruf ist ein geschätztes Souvenir, und erfolgreiche Wintersportler aus dieser Region haben Medaillen geholt.

Durch den Schwarzwald kommt man gut mit Auto oder Bahn. So gibt es einige sehr bekannte Ferienstraßen, die beliebte Ausflugsziele ansteuern. Die ungefähr sechzig Kilometer lange Schwarzwaldhochstraße beginnt in Baden-Baden, verläuft dann auf der B500 in südöstlicher Richtung bis nach Freudenstadt. Sie passiert die Hornisgrinde, den höchsten Berg im Nordschwarzwald, und durchquert den Nationalpark Schwarzwald. Sie ist die älteste Ferienstraße des Schwarzwaldes. Außerdem gibt es die Deutsche Uhrenstraße. Sie verknüpft die Ortschaften miteinander, an denen das Uhrmacherhandwerk lebendig war, kommt etwa an Furtwangen mit dem Deutschen Uhrenmuseum vorbei, wie auch an Lenzkirch, Rottweil, St. Georgen, St. Peter, Titisee-Neustadt und Triberg.

Bahnstrecken sind im Schwarzwald zumeist von hohem touristischen Wert wegen der durch die Anstiege reduzierten Fahrgeschwindigkeiten. Berühmt sind die Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Konstanz und die Höllentalbahn von Freiburg nach Donaueschingen. Fahrten mit Museumszügen werden auf der Sauschwänzlebahn (oder Wutachtalbahn) von Immendingen nach Waldshut-Tiengen angeboten. Darüber hinaus gibt es eine Menge kleinerer Nebenbahnen, in der Hauptsache zweigen sie von der Oberrheinbahn ab.